Letztes Jahr holten die Herren 60 auf heimischer Anlage verletzungsbedingt leider nur den Deutschen Vizemeistertitel.
So fuhr die Mannschaft mit Anhang letztes Wochenende nach Essen um den Pokal wieder nach Eschborn zu holen.
Qualifiziert für die Endrunde zu den Deutschen Vereinsmeisterschaften der Herren 60 hatten sich die jeweiligen Sieger der 4 Regionalligen:
West                TuS 84/10, TA Essen-BergenBorbeck (Ausrichter)
Südwest           tennis 65 eschborn
Südost              TC Blau-Weiß Fürstenzell
Nordost            THC Neumünster
Im Vorfeld gab es leider schon Ungereimtheiten und etwas Ärger, da für die Setzung der Mannschaften dieses Jahr die LK’s der Spieler vom 03.08.2022 herangezogen werden sollten.
Bisher wurde immer nach der aktuellen Rangliste der Herren 60 den Spielern Punkte zugeordnet.
Die Setzung nach LK war jedenfalls nicht annähernd gerecht, da die Regionalligen West und Südost die LK’s bei der Meldung im Frühjahr gemäß der bewilligten Reihenfolge der Namentlichen Meldung korrigiert hatten im Gegensatz zu den Regionen Südwest und Nordost. Deshalb waren in diesen Verbänden die LK’s der Spieler viel schlechter als in den anderen beiden Verbänden. Essen z. B. hatte bei der Meldung im Frühjahr für die Spieler an Position 1-7 eine LK 5,0!
Neumünster dagegen startete mit seinem Spitzenspieler Thierry Froget sogar mit einer LK23,9 an Position 1 in die Medenrunde und war damit klar nur an Position 4 der Setzliste für die Endrunde.
Alle Versuche, dies mit dem Deutschen Tennisbund, der Regionalliga-Südwest oder dem Hessischen Tennisverband noch abzuwenden blieben erfolglos. Zumindest hieß es von allen Seiten, dass die Handhabung in den Regionalligen nächstes Jahr einheitlich erfolgen soll.
Kurz vor der Veranstaltung sagte dann auch noch Fürstenzell verletzungsbedingt die Teilnahme ab und es fand sich leider kein Ersatz mehr für die Endrunde.
Deshalb wurden statt zwei Halbfinals am Samstag und den Spielen um Platz 1 und 3 am Sonntag nur jeweils ein Spiel am Samstag und eines am Sonntag ausgetragen.
Eschborn und Neumünster mussten am Samstag ausspielen, wer am Sonntag gegen Essen um den Meistertitel spielen durfte.
Zu guter Letzt musste das einzige Halbfinale am Samstag auch noch wetterbedingt in der Halle stattfinden.
Nach den Einzeln stand es 4:2 für Eschborn. Es musste also nur ein Doppel gewonnen werden, um den Einzug ins Endspiel zu erreichen. Leider musste ein Spieler von Neumünster dann im Laufe des Doppels aufgeben, damit war der 5. Punkt für Eschborn erreicht und die beiden anderen Doppel wurden dann nicht mehr zu Ende gespielt.
Am Sonntag hielt das Wetter und die Sandplätze waren trotz des heftigen Regens vom Vortag noch einigermaßen bespielbar. Die erste Runde der Einzel ging vollständig an Eschborn. Wobei das Spiel an Position 2 aber erst im Champions-Tiebreak entschieden wurde. Die Spiele an 4 und 6 wurden jeweils in 2 Sätzen gewonnen. Die Stimmung danach war gut und die meisten hofften schon auf eine Entscheidung zu Gunsten von Eschborn nach den Einzeln. Es kam aber leider ganz anders. Die komplette 2. Runde der Einzel wurde verloren und zwar mit ähnlichem Ergebnissen, nur leider für Essen. Eschborns Spitzenspieler Eduardo Osta-Valenti musste im Champions-Tiebreak seinen ersten Matchverlust hinnehmen, seit er in Eschborn spielt. Die anderen beiden Matches wurden relativ glatt in 2 Sätzen verloren. Dies bedeutete, wer mindesten 2 der kommenden 3 Doppel gewinnen kann, holt sich den Meistertitel. Eschborn holte sich mit Manfred Jungnitsch und Dan Waldman den ersten Punkt im ersten Doppel. Kurz danach entschied Essen das Doppel an Position 2 gegen Eduardo Osta-Valenti und Jaromir Zivnicek zu seinen Gunsten. Damit musste das Doppel an Position 3 die Entscheidung bringen. Norbert Henn und Klaus Liebthal konnten den ersten Satz mit 6:4 gewinnen, taten sich dann aber im 2. Satz etwas schwer das Match zu entscheiden. Sie konnten den Satz dann aber letztendlich im Tiebreak gewinnen und sicherten damit Eschborn den Deutschen Meistertitel 2022 bei den Herren 60.
Alle Spiele wurden fair und ohne jeglichen Diskussionen ausgetragen. Der Oberschiedsrichter klagte über Langeweile, da er nie auf den Platz gerufen wurde. Die Zuschauer honorierten die sensationellen Ballwechsel auf beiden Seiten gleichermaßen und Essen war ein guter und angenehmer Gastgeber vom Freitag bis zum Sonntagabend auch nach der äußerst knappen Niederlage.

Spielergebnisse

Von links nach rechts
Hinten:
Joachim Tribisch, Heinz-Peter Greven, Manfred Jungnitsch, Jaromir Zivnicek
Vorne:
Klaus-Dieter Stondzik, Norbert Henn, Klaus Liebthal, Dan Waldman, Eduardo Osta-Valenti, Peter Pardatscher